Manchmal bekomme ich eine Email, da hat jemand ein Bild bearbeitet, um mir zu zeigen, wie ich meine Modelle noch schöner machen kann. Abgesehen davon, dass ich niemandem erlaubt habe meine Bilder zu bearbeiten, geht das am Ziel vorbei. Ich war noch nie mit dem Aussehen einer Frau unzufrieden. Ich weiß, dass die meisten Hüften nicht gleichmäßig konvex und ja die Brüste ungleichmäßig sind und auch schon mal der Gravitation folgen. Das ist Vielfalt, so wie ich sie mag. Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein. Und wer das nicht aushält, ist hier falsch.
Das Kronentor ist das wahrscheinlich bekannteste Bauwerk im Dresdner Zwinger. Eine gute Kulisse dachte ich. Die junge nackte Frau auf dem Weg ist hier nur Teil des Gesamtkunstwerkes und weniger explizit. Aber ich finde, das verträgt sich gut.
Ich werde in Zukunft seltener Frauen nackt in der Öffentlichkeit fotografieren. Es geht zwar noch, aber man merkt schon, dass das Land prüder wird. Außerdem gibt es immer mehr Videoüberwachung.
In Bautzen geht man am besten zu Fuß durch die Stadt. Die Straßen sind eng und verwinkelt. Und wenn Sie Glück haben wie ich, finden Sie auf den Nicolaistufen eine nackte Frau. Bautzen ist auch deutlich ruhiger als Dresden.
Henriette ist Tänzerin, ich habe sie über lange Strecken einfach machen lassen. Ich hatte vor dem Shooting sowieso keine Vorstellung von ihrer Gelenkigkeit. Man muss sich auch zurücknehmen können.
Das nächste Bild habe ich südlich von Berlin aufgenommen. Es zeigt eine ziemlich typische Landschaft. Trotz sandigen Bodens gibt es dort relativ viel Wasser, so dass Platz für Wiesen ist.
Für das letzte Bild hat sich Lina vor mir nackt in den Staub geworfen. Ich glaube, es war nicht angenehm für sie, aber wer Kunst macht, muss leiden können.