Ich wohne in Dresden und fotografiere dort natürlich am meisten. Dresden ist eine wunderschöne Stadt, Grund genug für eine Themenseite. Ich gehe selten mit der festen Absicht raus, ganz bestimmte Bilder zu machen. Die Bilder, die Sie auf dieser Seite sehen, sind deshalb überwiegend bei den Shootings entstanden. Unser Spaziergang beginnt auf der Augustusbrücke.
Von der Augustusbrücke hat man einen schönen Überblick über das Terrassenufer und den Theaterplatz mit der berühmten Semperoper. Das Denkmal, auf dem Julia sitzt, erinnert an das Hochwasser von 2002 und ist einem japanischen Farbholzschnitt von Katsushika Hokusai nachempfunden.
In der entgegengesetzten Richtung ist das Königsufer zu sehen. Das ist vielleicht weniger spektakulär als die Altstädter Seite. Da ich aber meist sehr früh unterwegs bin, hat das Licht der aufgehenden Sonne einen sehr schönen Effekt.
Später kommen wir wieder zur Augustusbrücke zurück, aber erst einmal wenden wir unsere Schritte zum Theaterplatz. Am Theaterplatz finden Sie gleich sechs der bekanntesten Dresdner Sehenswürdigkeiten, Semperoper, Zwinger, Neue Wache, Residenzschloss, Hofkirche und das Italienische Dörfchen.
Die Semperoper ist sehr bekannt - hauptsächlich aus der Bierwerbung. Es finden dort aber auch Oper- und Ballettaufführungen statt. Die Semperoper wurde erstmals 1878 in der heutigen Gestalt fertig gestellt (zum zweiten mal 1985) und hat ihren Namen von dem Architekten Gottfried Semper.
Das Gebäude der Semperoper ist auch im Detail sehr imposant. Ich fand es passend, Maike dort im Tutu zu fotografieren. Da das Ensemble der Semperoper nach meiner Beobachtung nicht besonders experimentierfreudig ist, ist das wohl das passende Outfit.
Vor der Semperoper thront das Reiterstandbild König Johanns von Johannes Schilling. Ich finde es besonders beeindruckend gegen die aufgehende Sonne, ein Anblick, der vielen Touristen nicht vergönnt ist.
Die Dresdner Oper ist nicht nur berühmt für ihre Oper- und Ballettaufführungen. Das Haus beherbergt mit der Sächsischen Staatskapelle eines der besten Orchester der Welt und hat mit Christian Thielemann einen der weltweit gefragtesten Dirigenten als Musikalischen Leiter.
Das nächste berühmte Ensemble am Theaterplatz ist der Dresdner Zwinger. Die Gebäude waren am 13. Februar 1945 arg beschädigt worden. Ein alter Dresdner, ich kann es leider nicht durch weitere Quellen belegen, hat mir erzählt, dass unmittelbar nach Kriegsende Steinmetze angefangen haben, den Zwinger zu restaurieren und dadurch die Sowjetische Verwaltung gezwungen haben, den Wiederaufbau zu genehmigen.
Zurzeit wird am Zwinger wieder sehr viel gebaut. Die Bauleute verbergen ihr Wirken hinter originellen Bauzäunen. Ich fand es angemessen, dem Zaun ein Supplement hinzuzufügen. Ich bin mir sicher, Samantha ist eine Persönlichkeit, die in diesen illustren Kreis passt.
Der Dresdner Zwinger ist prächtig verziert. Oben sehen Sie den griechischen Gott Pan, leicht erkennbar an seiner Panflöte. In Dresden war die Panflöte schon bekannt, bevor Südamerikanische Künstler damit begonnen haben, das Leben in unseren Fußgängerzonen zu bereichern. Gleich hinter Pan finden Sie das gern besuchte Nymphenbad, einen der berühmtesten barocken Brunnen. Sie erreichen ihn durch den Französischen Pavillon.
Vom Nymphenbad führt eine Treppe auf den Zwingerwall. Diese Treppe hat gerade in den Morgenstunden ein sehr schönes Licht.
Der Zwingerwall hat eine imposante Brüstung und Sie haben von hier oben einen guten Überblick über das gesamte Ensemble. Das Gebäude hat viele Details, die einen Besuch nie langweilig werden lassen.
Natürlich wäre eine Beschreibung des Dresdner Zwingers, ohne das Kronentor zu erwähnen, unvollständig. Das Kronentor befindet sich an der Südseite des Zwingers und ist von innen und außen imposant.
Westlich des Zwingers befindet sich in einer schönen Parkanlage der Zwingerteich. Vor dort haben Sie einen guten Blick auf die Kirchturmspitze von der Katholischen Hofkirche.
Weiter auf dem Weg Richtung Postplatz kommen Sie an einem schlichten Hotel vorbei. Davor stehen imposante Betonklötze, die ein bisschen so aussehen, als wurde nach dem Ende der DDR vergessen aufzuräumen.
Früher war nicht alles besser, der Postplatz in Dresden aber schon. Er ist der zentrale Straßenbahnknoten und die Stadt Dresden hat hier darauf verzichtet, die alte Pracht wieder herzustellen.
Weiter östlich befindet sich der Altmarkt, wo im Dezember der Striezelmarkt, der älteste Weihnachtsmarkt Deutschlands, stattfindet. Der Altmarkt ist umrahmt von Gebäuden im stalinistischen Zuckerbäckerstil mit imposanten Säulen.
Natürlich gibt es am Altmarkt auch gute Gelegenheiten auszuspannen.
An der südöstlichen Seite des Altmarkts befindet sich die Kreuzkirche und direkt vor der Kirche ein Denkmal für die Sänger des Dresdner Kreuzchores.
Und hinter der Kreuzkirche finden Sie ein paar einladende Restaurants und Cafés.
Überqueren Sie von hier die St.-Petersburger-Straße und gehen an der Halfpipe vorbei Richtung Hygienemuseum kommen Sie in den Blüherpark.
Der Blüherpark ist zwar gepflegt, aber nicht so, dass man sich nicht traut etwas anzufassen. So können die Treppenstufen schon mal ein paar Macken und Patina haben.
Außerdem ist es hier, anders als sonst in Dresden, sehr schön ruhig.
Noch etwas weiter kommen Sie zum Großen Garten. Der Große Garten ist wirklich groß, er ist größer als der New Yorker Central Park. Der Große Garten hat durch den Kaitzbach einen Wasserzufluss.
Durch das Wasser aus dem Kaitzbach wird unter anderem der Carolasee gespeist. Dort sind regelmäßig Vögel zu sehen, wie diese Mandarinenten.
In der Mitte des Großen Gartens befindet sich ein barockes Palais. Hier können Sie mit etwas Glück Konzerten lauschen.
Nach unserem kurzen Ausflug ins Grüne gehen wir wieder in die Altstadt und besichtigen nun am Neumarkt die Frauenkirche.
Vom Neumarkt aus gelangen Sie über eine Treppe neben dem Lipsiusbau zum Belvederehügel, der Junfernbastei.
Die Junfernbastei ist der erhaltene Rest des Brühlschen Gartens. In den Kasematten unter der Jungfernbastei haben Ehrenfried Walther von Tschirnhaus und Johann Friedrich Böttger das Porzellan erfunden, genauer die europäische Variante. Die Chinesen waren damals noch weiter als die Europäer, ein Status den sie bald wieder erreicht haben werden.
Auf der Jungfernbastei können Sie gut entspannen, es ist hier ruhiger als auf der benachbarten Brühlschen Terrasse. Sie finden hier auch ein paar Kuriositäten, wie den Daumenabdruck August des Starken.
Von hier haben Sie einen sehr schönen Blick über die Brühlsche Terrasse zur Katholischen Hofkirche. Im Lipsiusbau, auf dem Bild oben gleich vorne links ist die Kunstakademie untergebracht. Dort finden regelmäßig auch Ausstellungen statt.
Wenn Sie der Kunstakademie den Rücken zudrehen, sehen Sie den Delfinbrunnen, ein relativ großes, mit Sandsteinfiguren verziertes Wasserbecken am Belvederehügel.
Der Delfinbrunnen hat eine bewegte Geschichte. Er entstand im 18 Jahrhundert, später wurde er undicht und flutete die darunter liegenden Kasematten. Darauf wurde er mit einem Betonfussboden ausgestattet. Im Februar 1945 wurde der Brunnen zerstört war aber schon 1954 wieder aufgebaut. Die noch vorhandenen Originalteile des Brunnens befinden sich heute im Garten des Barockschlosses Rammenau.
Auf der Brühlschen Terrasse konnte man wunderbar Bilder machen. Zurzeit sind die Möglichkeiten etwas begrenzt, da die Augustusbrücke erneuert wird.
Hier an der Münzgasse fotografiere ich relativ häufig, die Stelle bietet sich einfach an.
Das ist die Stelle auf der Brühlschen Terrasse, an der am Morgen das beste Licht zum Fotografieren ist.
Die Häuser im Hintergrund am Neumarkt sind wirklich schön wieder auf- beziehungsweise nachgebaut worden.
Und nur selten ist am frühen Morgen in der Münzgasse jemand unterwegs.
Bei bewölktem Himmel eignet sich auch diese Stelle über der Festung gut zum Fotografieren.
In der Mitte der Brühlschen Terrasse befindet sich die Skulptur Erde und Planeten. Das Kunstwerk besteht nicht nur aus der Bronzekugel, die Sie auf dem Bild unten sehen. Auch in den Boden sind Medaillons eingelassen, die die Namen von Planeten, Sonne und Mond tragen.
Bei Sonnenaufgang glänzt die Kuppel der Frauenkirche schön in der Morgensonne, sogar wenn die Luft etwas trüb ist.
Am Ende der Brühlschen Terrasse führt eine große, breite Treppe hinab zur Hofkirche. Von deren oberen Stufen hat man einen schönen Blick auf die Hofkirche und den Theaterplatz mit der Semperoper.
Gleich neben der Hofkirche steht das Residenzschloss mit dem beeindruckenden Stallhof. Am meisten beeindruckt mich im Stallhof dieser Bogengang. Wenn Sie im Dezember Dresden besuchen finden Sie hier im Stallhof den historischen Weihnachtsmarkt, der einzige mir bekannte Weihnachtsmarkt mit Badehaus.
Die Elbeflut 2013 hatte neben der Augustusbrücke ein Stück Holz angeschwemmt, das musste ich unbedingt fotografieren.
Von hier gelangen Sie über die Augustusbrücke auf die Neustädter Seite.
Eigentlich ist die Neustadt der ältere Stadtteil. Im 17. Jahrhundert gab es einen verheerenden Brand, weshalb die ganze Seite neu aufgebaut werden musste. Deshalb finden Sie in der Inneren Neustadt schöne barocke Bürgerhäuser. Auf unserem Weg über die Brücke werfen wir einen letzten Blick auf die Brühlsche Terrasse.
Ganz berühmt in Dresden ist der Canalettoblick. Canaletto war ein italienischer Maler, der in Dresden und Umgebung sogenannte Veduten gemalt hat. Die Bilder sind so genau, dass man danach teilweise historische Gebäude rekonstruieren konnte.
Auf dem Neustädter Ufer tummeln sich mehr Einheimische oder manchmal fast gar keine Leute, was hier an dem trüben Novemberwetter lag.
Die Neustädter Seite lädt mehr zum Erholen ein. Oft steigt von den Elbwiesen der Rauch von einem Grill auf. Der Feinstaub in Dresden nimmt wunderbare Formen an und reizt auf besondere Weise.
Unbedingt sehenswert in der Dresdner Neustadt sind die beiden Brunnen auf dem Albertplatz. Am Albertplatz hat auch der Schriftsteller Erich Kästner gewohnt und sie finden dort das Erich-Kästner-Museum.
Vom Albertplatz ist es nicht weit bis zur Großenhainer Straße. Dort befindet sich die St.-Petri-Kirche, ein neogotischer Backsteinbau aus dem 19. Jahrhundert. Die Kirche brannte am 14. Februar 1945 aus. Der Turm wurde am 7. Mai 1945 beschädigt, weil Hitlerjungen von dort aus versucht hatten, die Rote Armee aufzuhalten. Zum Glück gibt es heute keine so fanatischen Menschen mehr.
Schließen möchte ich mit zwei Bildern, die nicht ganz im Zentrum entstanden sind. Das erste Bild habe ich im Heller aufgenommen. Der Heller ist eine Fläche im Norden von Dresden, wo sich früher ein Flugplatz befand (bis er nach Klotzsche verlegt wurde). Außerdem wurde das Gelände militärisch genutzt (bis zur Wende 1990). Aus dieser Zeit findet man dort ein paar interessante Ruinen. Diese wurden dankenswerterweise konserviert.
Das andere Bild entstand in der Kaditzer Flutrinne. Die Flutrinne entlastet die Elbe bei Hochwasser und verhindert, dass Uebigau und Mickten überschwemmt werden. Die Flutrinne wird von mehreren Brücken gequert. An den Brückenpfeilern dürfen offiziell Graffiti gesprüht werden, was von der Dresdner Szene auch gut genutzt wird. Was liegt näher, als so ein Kunstwerk festzuhalten.
Ich hoffe, Ihnen hat die Seite gefallen. Natürlich kann ich nicht alles zeigen, was in Dresden sehenswert ist. Wichtige Sehenswürdigkeiten, die fehlen, sind Pfunds Molkerei, das Blaue Wunder oder das Panometer, um nur einige zu nennen. Vielleicht habe ich den Spaziergang auch gar nicht so ernst gemeint und versucht, Sie neben Dresden auch ein bisschen auf was anderes neugierig zu machen. Bitte geben Sie mir Feedback, schreiben Sie mir, was Ihnen gefallen hat und was nicht.